Was ist GABA?

Gehirn und GABA.jpg

GABA (kurz für Gamma-Aminobuttersäure) ist der wichtigste hemmende Neurotransmitter unseres zentralen Nervensystems. Neurotransmitter sind die Botenstoffe, die zwischen den Nervenzellen vermitteln. GABA ist an verschiedensten Prozessen im Körper beteiligt. Er reduziert die Nervenreizung, reguliert den Blutdruck beeinflusst die Bildung von Wachstumshormonen positiv. Vor Allem aber wirkt GABA beruhigend und entspannend und ist deswegen eins der besten natürlichen Mittel für unsere mentale Entspannung.


GABA reduziert Stress

GABA verlangsamt die Reize, die stressbedingt ins Nervensystem und ins Gehirn gelangen. Er hat so eine beruhigende Wirkung. Im Gehirn wirkt GABA vor allem an der Amygdala und am Hypothalamus. Die Amygdala regelt emotionale Äußerungen, während der Hypothalamus das wichtigste Steuerzentrum für unser inneres Milieu ist. [Zuo et al., 2002] Außerdem dockt GABA an den Rezeptoren des sympatischen Nervensystems an, wo es die Aktivität des Hormons Noradrenalin hemmt und so zur schnellen Erholung nach Stress beiträgt. [Steptoe et al., 2007] Doch GABA wirkt nicht nur im Hirn: Der Botenstoff kommt auch im Darm vor und aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass GABA aus dem Darm heraus direkten Einfluss auf unseren Vagus Nerv und somit das parasympathische Nervensystem nimmt. [Cryan et al., 2012]

Im Klartext bedeutet das: GABA reduziert den Stress und macht uns gleichzeitig resilienter indem er beide Aspekte des vegetativen Nervensystems anspricht. Die Genialität dieses zweifachen Ansatzes lässt sich gut am Beispiel des Herzens beschreiben.

Hohe Herzfrequenzvariabilität = Gesundes Herz

Die Herzfrequenzvariabilität, kurz HRV, bezeichnet die Variation des Zeitabstandes zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen. Die Herzfrequenz wird von unserem vegetativen Nervensystem (mit-)gesteuert: Der sympathische Anteil überwiegt bei Aktivität und Stress ("fight or flight") und der parasympathische bei Ruhe ("rest and digest"). Da beide Phasen zum Überleben notwendig sind kommt es auf die Anpassungsfähigkeit des Herzens an: Bei körperlichen Anforderungen, Stress und Gefahr werden Herzfrequenz und Blutdruck erhöht, der Körper ist leistungsbereit. In Ruhephasen sollten Blutdruck und Herzfrequenz sinken, damit der Körper sich erholen und Reparaturmechanismen einleiten kann. Je schneller die Herzfrequenz also auf wechselnde Belastungen reagiert, desto gesünder ist es.

Gut bei hohem Blutdruck

Durch die Hemmung der Mechanismen, die den Blutdruck ansteigen lassen und die Stärkung derer die ihn senken kann GABA zu hohen Blutdruck regulieren.

Ausgeglichen und ausgeschlafen dank GABA

Die durch GABA gelinderten Stresssymptome kombiniert mit einer guten Schlafhygiene sorgen für gutes Ein- und Durchschlafen. Zudem kann GABA bei depressiven Verstimmungen und gestörter Konzentrations- und Gedächtnisleistung positiv wirken.

Wann ist GABA gut für mich?

Anzeichen für einen ungesund erhöhten Stressspiegel können sein

  • ständiges Stressempfinden

  • erhöhte Schmerzempfindlichkeit

  • Muskelverspannungen

  • Schlafstörungen

  • erhöhter Blutdruck


Kann ich GABA supplementieren?

Ja! Der Körper bildet GABA zwar im Gehirn und in der Bauchspeicheldrüse, doch manchmal ist eine Supplementierung sinnvoll.

Neueste Studien zeigen sogar, dass GABA die Hirn-Blut-Schranke überwinden und auch zugeführtes GABA effektiv im Gehirn wirkt. [Hinton et al.2019]

GABA ist in bestimmten Lebensmitteln in unterschiedlich großer Menge enthalten, wie z.B. in Tomaten (bis zu etwa 60mg), gekeimtem Reis, bestimmter fermentierte Nahrung, Kartoffeln (16-60mg) und Zitrusfrüchte (10-23mg). Besonders viel findet es sich in speziellem GABA-Tee (bis zu 400mg/100g). GABA Tee hat den höchsten GABA Anteil unter den Lebensmitteln. Es ist grüner Tee, der auf natürliche Weise mit GABA angereichert wird. Wie bei allen Tess sollte darauf geachtet werden, dass der Tee aus pestizidfreiem Anbau kommt.

Die richtige Dosierung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Hierbei spielen die individuelle Hirnchemie, das Mikrobiom des Darmes und die Beschwerden eine Rolle. Es empfiehlt sich daher mit kleineren Mengen anzufangen, und sich vorsichtig an die Dosierung heranzutasten.

Die von mir wiedergegebenen Informationen sind sorgfältig recherchiert. Sie betreffen GABA-Tee als Funktionslebensmittel im Rahmen eines normalen täglichen Bedarfs an Aminosäuren. Vor therapeutischen Daueranwendungen sprechen Sie bitte mich oder Ihren therapiebegleitenden Arzt an.

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